Gegangen ist auch seine Frau, die es nicht mehr ausgehalten hat: all die Anfeindungen, die zerstochenen<br /> Reifen, die Scheiße, die man ihnen vor die Tür kübelte. Vielleicht auch Kurt Z.s Sturheit, die ihn all das aushalten<br /> ließ. Auch den Tag, als gleich drei Ämter vor der Tür standen, die lieber nach der Größe der Hundehütte<br /> für seinen Mischling fragten und dem Bauantrag für die große alte Wurzel im Garten, anstatt sich um die wilden<br /> Sondermüll-Deponien in der Nähe zu kümmern. Auch die Schläge, die es setzen sollte, als man versuchte, ihn<br /> mitten am Tag aus dem Auto zu zerren. „Erst seit 1994 habe ich keine Angst mehr um mein Leben“, sagt er.<br /> Seine Frau ist also gegangen – als Journalistin hatte sie bei der Lokalzeitung sowieso keine Chance. Die „Märkische<br /> Oderzeitung“ gehört wie all die anderen ehemaligen Parteiorgane im Osten mittlerweile einem westdeutschen Verlag, aber am Programm und den Machstrukturen hat es nichts geändert.

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